Berufsbeschreibung: Was ein Automobil-Fachmann alles kann
Selbstständig Service- und Reparaturarbeiten an Motor, Fahrwerk und Antrieb ausführen sowie einfache Reparaturen in
der Fahrzeugelektrik unter Mithilfe übernehmen: in diesen Bereichen ist der Automobil-Fachmann und die Automobil-Fachfrau tätig. Ebenfalls zur Ausbildung gehört die Führerprüfung, wobei der
Ausbildungsbetrieb die Kosten für mindestens 15 Fahrstunden für die jeweilige Fahrzeugkategorie übernimmt.
Vorbildung: Was es für einen guten Start braucht
- Abgeschlossene Volksschule.
- Bedingung ist ein bestandener Eignungstests, organisiert durch die
AGVS-Sektionen.
Grundbildung: Von 0 auf 100 in drei Jahren
Die Grundbildung dauert insgesamt drei Jahre. Nach dem 1. Ausbildungsjahr findet eine Standortbestimmung statt.
Überbetriebliche Kurse: Was man zusätzlich auf den Weg mitbekommt
Um die berufliche Praxis und die schulische Bildung zu ergänzen, gehören überbetriebliche Kurse zur
Ausbildung: im ersten Ausbildungsjahr 12 bis 16 Tage, im zweiten Jahr 16 bis 20 Tage und im letzten Jahr 12 bis 14 Tage.
Berufsfachschule: Damit es auch theoretisch rund läuft
Berufsschulunterricht findet regelmässig statt: Im ersten Jahr an 1 ½ Tagen, im zweiten und dritten Jahr jeweils an
einem Tag pro Woche. Hauptfächer sind Lern- und Arbeitstechnik, Rechnen, Physik, Elektrotechnik Grundlagen, Elektrik/Elektronik, technische Informationen, Fahrwerk, Antrieb und Motor, ergänzt mit
lokaler Landessprache, Wirtschaft, Informatik, Gesellschaft und Sport.
Lehrbetrieb: Wer hilft, damit man auf Kurs bleibt
Damit der/die Auszubildende lernt, seine Arbeit selbstständig auszuführen, stehen ihm ein Ausbildner und gelernter
Automobil-Mechatroniker zur Seite. Ergänzend dazu gibt es einen Bildungsplan, die Verordnung und den Bildungsbericht zum Automobil-Fachmann.
Tätigkeiten: Wo man täglich einen Gang zulegen kann
Automobil-Fachmänner erledigen selbstständig Service- und Unterhaltsarbeiten in ihrem Gebiet:
- Am Motor: Schmierung, Kühlung, Motorsteuerung, Kraftstoffanlage und
Gemischbildung, Abgasanlage, Abgaswartung an Benzin- und Dieselmotoren,
Fehler und Daten mit Testgeräten auslesen.
- Am Antrieb: Getriebe, Kupplung, Achsantrieb und Allradantrieb.
- Am Fahrwerk: Räder und Reifen, Federung und Dämpfung, Lenkung und
Radaufhängung, Bremsen.
- An der elektrischen Anlage: Batterien, Ladeanlage, Zündanlage,
Beleuchtung, Komfort- und Sicherheitseinrichtungen.
Ebenfalls selbstständig werden Reparaturen ausgeführt:
- Am Motor: Abdichten, Zylinderkopf, Aufladesystemen, Abgasanlagen,
Kaltstartsystemen bei Dieselmotoren.
- Am Antrieb: Kupplung ersetzen, mechanische und automatische Getriebe
sowie Gelenk- und Antriebswellen aus- und einbauen.
- Am Fahrwerk: Achsvermessung und Einstellarbeiten, Bremsen auf dem
Prüfstand prüfen und nötige Reparaturen ausführen. Kipp-, Hub- und
Ladeeinrichtungen prüfen und warten, Bauteile der pneumatischen und
elektropneumatischen Luftfederung aus- und einbauen und ersetzen.
- An der elektrischen Anlage: Beleuchtung, Zusatzbeleuchtungen und
Anhängersteckdosen, Klimaanlagen warten, Fehlerspeicher an Komfort- und
Sicherheitseinrichtungen mit Testgeräten auslesen,
Datenübermittlungssysteme (Transponder, Ultraschall, Infrarot und Funk)
programmieren.
Zudem führen Automobil-Fachmänner selbstständig Schweissarbeiten aus. Sie sind fähig, mit Kunden situationsgerecht zu kommunizieren und kennen die Betriebsabläufe im Kundendienst. Aufgrund von
Mustern und Fahrzeugdaten bestimmen sie mit PC-Programmen Ersatzteilnummern. Sie kennen die Sicherheitsvorschriften und das Verhalten bei Unfällen, die Umweltschutz-Vorschriften und wissen, wie
man in der praktischen und administrativen Arbeit umweltbelastende Materialien entsorgt und wiederverwertet.
Abschluss: Die Auszeichnung für drei Jahre Ausbildung
Wer das Qualitätsverfahren erfolgreich bestanden hat, erhält ein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) und ist
berechtigt, den gesetzlich geschützten Titel «Automobil-Fachmann/-frau Nutzfahrzeuge EFZ» zu führen.
Weiterbildung: Wie und wo man später weiterfahren kann
- Zusatzausbildung zum Automobil-Mechatroniker (Einstieg ins 3.
Ausbildungsjahr).
- Als Automobil-Mechatroniker ist mit 2-jähriger Praxis eine weitere Stufe
möglich: Berufsprüfung als Automobildiagnostiker mit eidg. Fachausweis
(modular).
- 3-jährige Praxis im Kundendienstbereich des Automobilgewerbes:
Berufsprüfung als Kundendienstberater im Automobil-Gewerbe mit eidg.
Fachausweis (modular).
- 2-jährige Praxis im Automobilverkauf: Berufsprüfung als Automobil-
Verkaufsberater mit eidg. Fachausweis (modular).
- Nach weiteren zwei Jahren Praxis: höhere Fachprüfung als eidg. dipl.
Automobilkaufmann.
Herzlichen Dank für Ihr Interesse. Wir freuen uns, Sie schon bald bei MAN begrüssen zu dürfen!