Automobil-Mechatroniker/in

Fachrichtung Nutzfahrzeuge


Berufsbeschreibung: Was ein Automobil-Mechatroniker alles kann
Anspruchsvolle Reparaturen selbstständig ausführen und einfache Diagnosearbeiten am ganzen Fahrzeug übernehmen: der Automobil-Mechatroniker legt überall dort Hand an, wo Fachwissen rund um Motor und Fahrwerk, Antrieb oder elektrische Anlage gefragt ist. Ebenfalls zur Ausbildung gehört die Führerprüfung, wobei der Ausbildungsbetrieb die Kosten für mindestens 15 Fahrstunden für die jeweilige Fahrzeugkategorie übernimmt.

 

Vorbildung: Was es für einen guten Start braucht
- Abgeschlossene Bezirks- oder Sekundarschule
- Bedingung ist ein bestandener Eignungstest, organisiert durch die
AGVS-Sektionen.

Grundbildung: Von 0 auf 100 in vier Jahren
Die Grundbildung dauert insgesamt vier Jahre. Nach dem 1. Ausbildungsjahr findet eine Standortbestimmung statt.

Überbetriebliche Kurse: Was man zusätzlich auf den Weg mitbekommt
Um die berufliche Praxis und die schulische Bildung zu ergänzen, gehören überbetriebliche Kurse zur Ausbildung: im ersten Ausbildungsjahr 16 Tage, im zweiten und dritten Jahr 16 bis 20 Tage und im letzten Jahr 12 bis 16 Tage.

Berufsfachschule: Damit es auch theoretisch rund läuft
Berufsschulunterricht findet regelmässig statt: Im ersten bis dritten Jahr an jeweils 1½ Tagen, im vierten Jahr an einem Tag pro Woche. Hauptfächer sind Lern- und Arbeitstechnik, Rechnen, Physik, Elektrotechnik-Grundlagen, Elektrik/Elektronik, technische Informationen, Fahrwerk, Antrieb, Motor und technisches Englisch, ergänzt mit lokaler Landessprache, Wirtschaft, Informatik, Gesellschaft und Sport.

Lehrbetrieb: Wer hilft, damit man auf Kurs bleibt
Damit der Auszubildende lernt, seine Arbeit selbstständig auszuführen, stehen ihm ein Ausbilder und gelernter Automobil-Mechatroniker zur Seite. Ergänzend dazu gibt es einen Bildungsplan, die Verordnung und den Bildungsbericht zum Automobil-Mechatroniker.

Tätigkeiten: Wo man täglich einen Gang zulegen kann
Automobil-Mechatroniker haben vielseitige Aufgaben und arbeiten selbstständig an Nutzfahrzeugen.

- Am Motor: Motor zerlegen und zusammenbauen, mechanische Störungen
lokalisieren und beheben, Steuerzeiten kontrollieren, Bauteile der Steuerung
prüfen und instandsetzen, Abmessungen von Kurbeltrieb und Zylinderkopf
prüfen, System und Bauteile von Schmierung und Kühlung diagnostizieren
und instandsetzen, Einspritzsysteme inklusive Bauteile an Dieselmotoren mit
Testgeräten diagnostizieren und instandsetzen.
- Am Antrieb: mechanische Getriebe, Ausgleichsgetriebe und Allradsysteme
nach Herstellerangaben prüfen, instandsetzen oder ersetzen,
Automatengetriebe prüfen und ersetzen.
- Am Fahrwerk: Kipp-, Hub- und Ladeeinrichtungen prüfen und warten,
elektropneumatische Schaltungen an Aufbau und Karosserie prüfen und
warten, Achsvermessung und Einstellarbeiten ausführen,
Federungskomponenten und Schwingungsdämpfer prüfen und instand
setzen, Radaufhängungen sowie Lenksysteme prüfen und deren
Komponenten ersetzen, Messwerte der Bremsen am Prüfstand beurteilen
und notwendige Reparaturen ausführen, Motorbrems- und
Dauerbremsanlagen reparieren, pneumatische und elektropneumatische
Systeme prüfen, instandsetzen und einstellen.
- Elektrische Anlage: Zustand der Batterie beurteilen, Funktionsbeurteilung der
Ladeanlage mit geeigneten Geräten messen, Zustand des Starters prüfen,
Störungen sowie Spannungsabfälle lokalisieren und beheben,
Zusatzbeleuchtungen und Anhängersteckdosen nachrüsten und reparieren,
Klimaanlagen prüfen und diagnostizieren sowie instandsetzen,
Sicherheitssysteme (Airbag, Gurtstraffer, Fahrberechtigungssysteme) und
Komfortsysteme (Fensterheber, Aussenspiegel, Tempomat) inklusive Bauteile
diagnostizieren und instand setzen, Datenübermittlungssysteme
(Transponder, Ultraschall, Infrarot und Funk) inklusive Bauteile
diagnostizieren und instandsetzen.

Automobil-Mechatroniker sind fähig, mit Kunden situationsgerecht zu kommunizieren und kennen die Betriebsabläufe im Kundendienst. Für periodische Kontrollen setzen sie Fahrzeug und Anhänger instand und führen diese bei den Strassenverkehrsämtern vor. Sie verarbeiten am PC Reparaturanleitungen und interpretieren in technischem Englisch einfache Fachpublikationen, Serviceinformationen, Werkstatthandbuchtexte und Elektroschemata. Sie erlangen den Fachausweis für den Umgang mit Kältemitteln. Sie kennen die Sicherheitsvorschriften und das Verhalten bei Unfällen, die Umweltschutz-Vorschriften und wissen, wie man in der praktischen und administrativen Arbeit umweltbelastende Materialien entsorgt und wiederverwertet.

 

Abschluss: Die Auszeichnung für vier Jahre Ausbildung
Wer das Qualifikationsverfahren erfolgreich absolviert hat, erhält ein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) und ist berechtigt, den gesetzlich geschützten Titel «Automobil-Mechatroniker/in Nutzfahrzeuge EFZ» zu führen.

 

Weiterbildung: Wie und wo man später weiterfahren kann
- 2-jährige Praxis: Berufsprüfung als Automobildiagnostiker mit eidg.
Fachausweis (modular).
- 3-jährige Praxis im Kundendienstbereich des Automobilgewerbes:
Berufsprüfung als Kundendienstberater im Automobilgewerbe mit eidg.
Fachausweis (modular).
- 2-jährige Praxis im Automobilverkauf: Berufsprüfung als Automobil-
Verkaufsberater mit eidg. Fachausweis (modular).
- Nach weiteren zwei Jahren Praxis: höhere Fachprüfung als eidg. dipl.
Automobilkaufmann
- Mit BMS: Ausbildung zum Automobil-Ingenieur FH

Herzlichen Dank für Ihr Interesse. Wir freuen uns, Sie schon bald bei uns begrüssen zu dürfen.